Boardnetzwerke im Angebot

BOARDNETZWERKE

Bordnetzwerke sorgen für die richtige Kommunikation zwischen den einzelnen elektronischen Geräten. Der Netzwerktyp NMEA2000 übermittelt Navigations-, Steuerungs- und Überwachungsdaten auf unsere Displays. Wir haben uns die Konfigurationen eines NMEA2000- Netzwerkes aus der Nähe angesehen.

Bevor wir uns die Möglichkeiten anschauen, die uns ein NMEA2000-Netzwerk an Bord bietet, müssen wir uns zunächst mit den Grundlagen beschäftigen.

 

Als Nachfolger des Netzwerktyps NMEA0183 ist das im Jahre 2000 von der Normungsorganisation NMEA (National Marine Electronics Association) entwickelte NMEA2000 ein Netzwerk-System, das laut Wikipedia über Distanzen von bis zu 200 Metern 100 sogenannte PGN-Datensätze (Parameter Gruppennummer) von bis zu 50 Geräten gleichzeitig übertragen kann. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass im NMEA-Netzwerk nur Da- ten zwischen Navigationsgeräten ausgetauscht werden, zu denen Position (GPS), Tiefenmesser, Logge, Windmesser, Kompass und Autopilot gehören. Die GPS-Positionen ei- nes Bootes werden so zum Beispiel problemlos von einem Kartenplotter auf ein beliebiges UKW-Marinefunkgerät mit DCS-Controller weitergegeben. Überdies lassen sich per NMEA2000 relevante Schiffsdaten von Motoren- und Maschinen, Stromerzeugern und Spannungszuständen, Steuerungen und Feueralarme anzeigen. Bei Motordaten ist darauf zu achten, dass je nach Hersteller und Fabrikat eine Schnittstelle (Switch) notwendig ist, um die Daten für NMEA2000 umzuwandeln.

 

»Neben dem NMEA2000-Netzwerk«, so erklärt mir Garmin-Regional-Verkaufsmanager Mathias Braun, »gibt es natürlich das eigene Marinenetzwerk der jeweiligen Hersteller, in dem Daten wie die Seekarte, des Radars, Benutzerdaten oder des Sonars unter den an Bord befind- lichen Geräten geteilt werden.

Wichtig ist dabei, dass nur gleiche Gerätetypen unter sich die Daten teilen. Das heißt bei Garmin zum Beispiel Echomap oder GPSMap. Zusätzlich ist es mithilfe von Wi- Fi-Verbindungen möglich, auch eine Marine-Uhr, Mari- ne-Kameras, Fernbedienungen oder einen Force-Trolling- Motor in ein Netzwerk einzubinden.« Beide Netzwerke, NMEA und Marine, sollte man also bildlich und gedank- lich auseinanderhalten.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass sich auch Geräte unter- schiedlicher Hersteller wie Lowrance, Raymarine, Simrad, B&G oder Garmin miteinander in ein NMEA2000-Netz- werk integrieren lassen.

 

Allerdings werden dabei eben keine Bild-, Sonar- oder Radardaten wie zum Beispiel Seekarten geteilt. Bildübertragungen erfordern größere Übertragungskapazitäten, die das NMEA2000-Kabel nicht zu leisten vermag. Deshalb werden Bilder wie beim Fernsehen oder dem heimischen Computer über Breit- band-Netzwerkkabel mit hohen Übertragungsraten für schnellen Datenaustausch auf die Displays geschickt. Sonarbilder wiederum erfordern herstellerspezifische Geber, die direkt mit dem Plotter-Endgerät verbunden sind. Da es bisher keine Standardisierung gibt, verwenden unterschiedliche Hersteller auch ihre eigenen Kabel- und Steckverbindungen. Es macht also Sinn, ausschließlich Geräte des gleichen Fabrikates an Bord zu installieren. Bei großen Booten und Yachten werden in der Regel Geräte eines Herstellers im Netzwerk zusammengefasst.


Boot + Fun Inwater - Wir sagen Danke!


FINVAL 475 EVO TILLER - Testbericht

TEST FINVAL 475 EVO TILLER

Hier mehr erfahren in unserem aktuellen Testbericht

Angel Automat

Mit den sogenannten Bass-Booten aus Aluminium begeistert derzeit die ukrainische Marke Finval die Szene der deutschen Casting-Angler und Angel-Guides.

 

Wir waren mit der nagelneuen Finval 475 Evo Tiller vor der Insel Rügen auf Angeltour.

Testbericht herunterladen

In SKIPPER Bootshandel 5.2019 konnten wir bereits das Modell Finval 510 Rangy der aufstrebenden ukrainischen Werft vorstellen. Als deutscher Importeur arbeitet unser Testboot-Lieferant, die Alpha mobile-marine GmbH aus Sassnitz auf Rügen, bundesweit mit drei Finval-Fachhändlern zusammen.

 

So sind die Freizeit- und Wettkampf-Angelboote bei den Händlern Black Forest Boats im baden-württembergischen Alpirsbach, der Angelbootmanufaktur im hessischen Asbach und in Berlin-Brandenburg beim Bootscenter B1 in Werder erhältlich.

Zum Bootscenter B1

Mittlerweile stehen sieben Finval-Modelle in Längen zwischen 4,72 und 5,59 m zur Wahl, die wiederum in verschiedenen Variationen- und Ausführungen angeboten werden.

 

Finval-Generalimporteur und Wettkampf-Angler Aleksandr Volkovskij präsentierte uns die nagelneue Finval Evo 475 Tiller. Das Wörtchen Tiller steht in der Modellbezeichnung für ein Boot ohne Steuerstand. So wird die 4,72 m lange 475 Evo Tiller wie ihre größere Schwester, die 38 cm längere Rangy 510, ebenfalls von einem Außenborder mit Pinne angetrieben. Der Verzicht auf einen Steuerstand zur Motorsteuerung- und Lenkung bietet die Möglichkeit variantenreicher Bootslayouts und schont das Käufer-Budget. Dafür muss man allerdings auf eine Windschutzscheibe verzichten.

Bereits auf dem Anhänger, einem niederländischen Pega-V-Liner-Bootstrailer mit praktischer Elektrowinde und wasserdichter LED-Beleuchtung, zieht der weiße Testboot-Rumpf mit schwarzem Unterwasseranstrich die Blicke auf sich. Am Heckspiegel prangt ein weißer Suzuki-DF70ATL-Außenborder und am Bug dient ein Minn Kota Ulterra-BT-Elektromotor als digitaler Anker und zur langsamen Fortbewegung.

 

Durch Farbgebung, Technik und Design wirkt das insgesamt etwa 1.600 kg schwere Gespann wie aus einem Guss und weckt sofort Begehrlichkeiten. Bei unserem Testboot handelt es sich um eine dreisitzige Ausführung mit großer Casting-Plattform am Bug, die mit Marine-Teppich belegt ist. Die drei weichen, robusten und ergonomischen ErgoLux-Sitze schlagen optional mit je 446 Euro zu Buche und sollen sich später als Pflicht-Zubehör erweisen. Das Casting-Deck muss man sich als horizontalen und mit vielen Türen versehenen Einbauschrank vorstellen. Dabei beträgt die Einbautiefe, also die Höhe der Decksoberfläche über dem Fußboden, 40 cm.

Die Fülle der verschiedenen Schapps zeigt beeindruckend auf, was sich in einem Boot mit 380 cm Cockpitlänge und 195 cm Breite unterbringen lässt. Zu nennen wären hier zwei beidseitige Rutenfächer, in denen je zwei komplett montierte Angelruten von 250 bis 300 cm Länge verstaut werden können.

 

Im 90-l-Hälterungsbecken aus Aluminium unter der Bug-Plattform kann der Fang frischgehalten werden. Ein sehr interessantes Detail ist ein umlaufender Montage-Süllrand oberhalb der Bordwände, in den Angelrutenhalter und weitere Montagehalterungen für Equipment perfekt und schnell eingeklemmt werden können. Als kleines Manko erweist sich bisher eine zu schmale Scheuerleiste, bei der die Druckknöpfe der 296 Euro kostenden Transportpersenning leicht überstehen.

 

Hier wurde vom Hersteller bereits Abhilfe versprochen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass sich die Verarbeitung des Bootes auf einem hohem Niveau befindet und eine sehr lange Lebensdauer verspricht. Es könnte also durchaus eine Anschaffung fürs Leben sein. Das die 475er Evo standardmäßig mit einem 53 Liter fassenden Einbautank ausgestattet ist, sei ebenfalls angemerkt.

Mit Suzukis 51,5 kW (70 PS) leistendem DF70ATL-Viertakter maximal motorisiert, nehmen wir Kurs auf die 25-Meter-Tiefenlinie westlich von Sassnitz. Gemäß der Seetauglichkeitskategorie C zertifiziert (Windstärke bis 6 Beaufort, Wellenhöhe bis 2 m), ist das Boot durchaus auch für die küstennahen Gewässer von Bodden und Ostsee geeignet. Der Sturm vom Vortag hat sich gelegt, dennoch kommt die See mit Wellenhöhen bis einem Meter aus Osten daher und uns erwartet etwas mehr als „Kabbelwasser“. Die Gegebenheiten stellen für unseren 70-PS-Antrieb kein Problem dar und souverän treibt er das nun etwa 1.100 schwere Gefährt über die Wellenkämme. Dabei ist festzustellen, dass am Bug keine Gischt überkommt und auch das 60 cm hohe Freibord guten Schutz vor Spritzwasser bietet. Unsere Wirbelsäulen bleiben beim Wellenritt durch die perfekten ErgoLux-Sitze schmerzfrei. Die komfortable Pinnensteuerung des Suzuki DF70ATL gefällt mit einfacher und gut beherrschbarer Handhabe. Wenn man sich etwas eingewöhnt hat, ist nicht unbedingt ein Nachteil zur Fernsteuerung zu erkennen, ganz im Gegenteil. Man findet bald Spaß daran.

 

Trotz der Wetterbedingungen vermittelt die 475 Evo Tiller ein sicheres Fahrgefühl und überrascht mit guter Rauwassertauglichkeit. Bei 3.000 min-1 und 9,3 Knoten geht das Boot in Gleitfahrt über, bei 4.000 min-1 und 24,3 Knoten erreichen wir die schnelle Marschfahrt und unter Volllast lassen sich bei 5.950 min-1 sehr ordentliche 33,5 Knoten herauskitzeln. Am Angelplatz angekommen, behält der Minn-Kota-Elektromotor per GPS die eingegebene Position selbst bei Windstärke 4 nahezu wie angewurzelt. Große Kartenplotter von Humminbird und Garmin zeigen uns zuverlässig Dorsch-Schwärme an. Angesichts dieser Eigenschaften werden die Begehrlichkeiten nach dem kleinen Alu-Flitzer bei der Testbesatzung noch größer.

Die problemlos trailerbare Finval 475 Evo Tiller gefällt als veritables Angelboot mit Offshore-Qualitäten. Zu einem professionellen Angelboot aufgerüstet, lässt sie kaum Wünsche offen.

 

Liegt der Grundpreis ab Werk bei 13.210 Euro, so schlägt das bestens ausgestattete und optimal motorisierte Testboot inklusive Trailer und E-Motor immerhin mit sportlichen 43.000 Euro zu Buche. Dafür bekommt man allerdings einen optischen und technischen Augenschmaus, der sich überall sehen lassen kann.

Skipper-Check

+ sehr sichere und sportliche Fahreigenschaften
+ hervorragend laufender Rumpf
+ ausgezeichnete Rauwassertauglichkeit
+ leicht und bequem trailerbar
+ gute Verarbeitung und hohe Stabilität
+ sehr gute und praxisgerechte Grund- und Fishing-Ausstattung

– dünne Scheuerleiste
– niedriger Heckspiegel

Technische Daten

Länge ü.A.:

4,72 m

Breite:

2,10 m

Tiefgang:   

0,33 m

Gewicht:

510 kg (ohne Motor)

CE-Kategorie:

C

Max. Personenzahl:

4

Brennstofftank:

53 l

Baumaterial:   

AlMg4.5/5083Mn Marine-Aluminium

Motorisierung

Außenborder bis 44,1 bis 51,5 kW (60-70 PS), Grundpreis (ohne Motor) ab Werk: 13.210 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Sonderausstattung: 35.000 € (43.000 mit Trailer, E-Winde, MinnKota-E-Motor)

 

Motor am Testboot: Suzuki DF70ATL, Viertakt-Außenborder Motor mit elektronischer Kraftstoffdirekteinspritzung, Leistung: 51,5 kW (70 PS), Zylinderzahl: 4, Bohrung x Hub: 75 x 85 mm, Hubraum 1.502 ccm, Gewicht: 156 kg, maximaler Drehzahlbereich 5000-6000 min-1, Einzelpreis: 10.900 €

Flotte Biene

FINVAL 475 EVO TILLER

Zum BootTestbericht herunterladen